Reisebericht Gambia 2020 - Naturfotografie aus Leidenschaft

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Reisebericht Gambia 2020

Gambia
Gambia, die lächelnde Küste Afrikas

Gambia? Was ist das? Wo ist das? Warum fliegt ihr dahin?

Ich glaube, jedem dem wir gesagt haben „wir fliegen nach Gambia“, hat mindestens einer dieser Fragen gestellt.

Gambia ist der kleinste Staat auf dem afrikanischen Festland und ist benannt nach dem Fluss, der komplett mittig hindurchfließt, dem Gambia-River. Umschlossen wird das Land von dem Staat Senegal.
Wie wir darauf gekommen sind, nach Gambia zu fliegen? Wir wollen nach zwei Jahren Kenia Urlaub ein anderes Stück Afrika kennenlernen. Da Gambia nur 6 Flugstunden entfernt liegt, dass perfekte Ziel für uns.
Was man in Gambia so machen kann? Klar, die Vögel fotografieren. Über 550 Arten findet man in Gambia, da war meine Neugier geweckt!

Wir lieben Afrika! Und Gambia ist definitiv auch ein Grund dafür! Afrika ist Abenteuer!

Gebucht haben wir im Reisebüro unseres Vertrauens. Ohne Rundreise, dies wollen wir vor Ort organisieren.
Der Flug hat 6,5 Stunden gedauert. Seit 2019 fliegt Corendon Airlines Europe als Direktflug von Düsseldorf nach Banjul. Dies kann uns nur recht sein. Naja; Komfort ist anders, aber immerhin ohne umzusteigen. Morgens um 04:30 Uhr sind wir in Banjul gelandet, Gott sei Dank…. Der Flug war wie eine holprige Busfahrt hahaha…

Hier am Flughafen ist viel los. Es ist heiß und trocken, denn wir sind Anfang März geflogen. Hier ist gerade Trockenzeit.
Gambia - the smilling Coast of Africa -. Es trägt den Namen zurecht. Nicht nur, weil das Land auf der Weltkarte selbst wie ein Lächeln aussieht, sondern auch weil die Menschen stets ein Lächeln auf den Lippen haben. Eine solch liebenswerte und ehrlich gemeinte Gastfreundlichkeit kennen wir bisher nur aus Kenia.
Auf dem Weg zum Hotel haben wir bereits aus dem Bus heraus schon erkannt: Dies ist eine ganz andere Welt! Die Häuser sind aus Wellblech, Lehm oder Holz gebaut. Es gibt keine befestigten Straßen und überall laufen Tiere umher.


Am frühen Morgen im Hotel ‚Kairaba Beach‘ angekommen, sind wir erst einmal müde in unser Bett gefallen. Jedoch bereits kurze Zeit später, rechtzeitig zum Sonnenaufgang, sind wir allerdings schon von dem ersten Vogelgezwitscher geweckt worden. Ein schönes Gefühl, es hat irgendwie auch etwas Magisches.
Der Sonnenaufgang und der Sonnenuntergang in Gambia sind traumhaft! Sie gehören zu den Schönsten in Afrika.

Nach unserem Frühstück - mit Blick in die Gartenanlage - wollen wir natürlich zum Strand! Wir laufen an vielen Palmen vorbei. Es war Grün, überall, und vor uns das rauschende Meer.


Die Sonne hat währenddessen auf uns hinunter gebrannt. Schon am frühen Vormittag ist es recht heiß. Kaum Wind, so wollen jetzt endlich erst mal ins Meer! Die Wellen rauschen und das Meer ähnelt einer riesigen Badewanne, mit soviel Schaum! Es ist herrlich! Der Strand gehört nur uns!


Danach haben wir es uns auf den vorbereiteten Sonnenliegen gemütlich gemacht und blicken auf das weite Meer hinaus. In der Ferne sind sogar Delfine zu erkennen!

Neben uns hat es sich eine kleine weiße Katze gemütlich gemacht.

Für den dritten Tag haben wir unseren ersten Ausflug geplant, es soll zur Calypso-Beach-Bar gehen.

An der Rezeption hat man uns ein Taxi gerufen und bereits kurze Zeit später ist ein Mercedes 190 angerollt.

Der Fahrer ist ausgestiegen, hat uns die Hände geschüttelt und lächelte übers ganze Gesicht. Ihm kurz gesagt, wohin wir wollen, den Preis ausgehandelt und dann ging es los.
Aus dem Hotel raus, sind mir sofort die vielen Geier aufgefallen. Sie sind über uns in der Luft geschwebt und man hat das Gefühl, sie umkreisen uns. Ein interessanter Anblick.

Während wir so über die holprige Straße gefahren sind, erzählt uns Nuka noch viel über Gambia. Seine Erzählungen haben uns recht ins Staunen versetzt. Nach ca. 25 Minuten haben wir die „Calypso Beach Bar“ erblickt.
Ein bezaubernder Ort. Wir haben sofort den Drang verspürt, die Umgebung zu erkunden.
Ich bin eh schon gespannt gewesen, welche Vogelarten ich an dem Süßwassersee so sehen werde. Den ersten Dämpfer habe ich aber sofort bekommen. Bei unserem Strandabschnitt am Hotel geht die Sonne von Land auf, hier vom Meer. So habe ich direktes Gegenlicht an dem Süßwassersee. Da ist nicht wirklich viel mit fotografieren. Aber egal, wir haben ja Urlaub. Das Personal hat uns Auflagen für die Liegen am Strand gebracht. Nach kurzer Erfrischung in Form von frisch gepresstem Obstsaft haben wir einen schönen Strandspaziergang gemacht. Herrlich ist es, einfach herrlich…
Die Calypso-Beach-Bar liegt am äußersten östlichen Rand von Cape Point. Es ist der perfekte Ort, um sich zu jeder Tageszeit zu entspannen. Reiher stehen unbeeindruckt von den Krokodilen, neben ihnen am Ufer. Eisvögel schießen auf der Suche nach ihrem Frühstück ins Wasser, während Affen in den Bäumen über ihnen spielen.
Es ist mittlerweile 12:00 Uhr geworden und mein Magen hat sich gemeldet.
 
Lunch in der Calypso-Beach-Bar.
 
Mit einer guten Auswahl an internationalen Gerichten, einigen afrikanischen Gerichten und einigen vegetarischen Optionen, ist für jeden Geschmack etwas auf der Speisenkarte dabei. Wir haben das Essen und den Service als sehr gut empfunden.

Die Garnelen und der Fisch sind ausgezeichnet und die Cola gut gekühlt. Ich mag besonders die leichten Häppchen wie Garnelen in Filoteig und Knoblauchbrot. Wir haben gehört, dass die Cocktails hervorragend sind, aber haben sie selbst nicht probiert. Die Preise sind etwas höher als in einigen anderen Restaurants und Bars, aber wir denken immer noch, dass es angemessen ist, für solch eine fabelhafte Umgebung.
Nach dem Essen haben wir noch einige Stunden am Strand verbracht und ich habe noch versucht ein paar Fotos zu schießen. Dann ist es schon an der Zeit gewesen unsere Sachen einzupacken, denn unser Taxi wird gleich kommen. Wir haben unsere Sachen noch nicht alle Beinader, da ist Nuka auch schon da. Also schnell alles eingepackt und los Richtung Kairaba Beach. Auf dem Weg dorthin haben wir noch eine Zwangs-Pause einlegen müssen.
Der Präsident von Gambia ist mit seiner Polizeieskorte an uns vorbeigefahren. Dafür wurde kurzerhand alles abgesperrt. Alle Verkehrsteilnehmer haben sich am Straßenrand versammelt. Nach ein paar Minuten ist es aber schon wieder weiter gegangen. Unspektakulär. Am Hotel angekommen, haben wir direkt für den nächsten Samstag eine Tour ins Vogelreservat vereinbart.
Die Tage dazwischen haben wir uns in der Hotelanlage und am Strand aufgehalten. Auch hier war viel zu sehen. Z. B. einige Geier, die am Strand nach angeschwemmten toten Fischen gesucht haben. Das ist natürlich was für mich, perfekte Motive.
Und schon ist Samstag, auf zur nächsten Tour. Ins Tanji Bird Reserve.
 
Das Gebiet ist auch unter dem Namen ‚Karinti‘ bekannt und ist ein Nationalpark in der West Coast Region Kistrikt Kombo North. Zu diesem Nationalpark zählt auch die Region um den kleinen Tanji Fluss und die Bijol-Insel, die auch die einzige Insel Gambias im Atlantik ist und etwa 1,5 km von der Küste entfernt liegt. Auf dem Festland grenzt das Tanji Bird Reserve südlich an den kleinen Küstenort Brufut. Im Jahre 1993 wurde dieses Naturreservat eingerichtet.
Auf dem Weg dorthin hat Nuka einen spontanen Stopp eingelegt. Er hat Geier am Straßenrand gesehen, die ein totes Warzenschwein zerlegt haben. So kann ich schon ein paar tolle Fotos machen.
Nachdem wir angekommen sind (es gab nicht mal einen Zaun), sind wir zu Fuß weiter. Viele Sträucher und Bäume haben unsere Beine zerkratzt. Egal. Immer ein Auge auf dem Boden, da auch Schlangen hier leben sollen. Das macht uns aber keine Angst, zielstrebig sind wir weiter in Richtung Mangroven.
 
Auf dem Weg dorthin haben wir immer wieder einige sehr schöne und farbenfrohe Vögel beobachten können. Leider auch immer sehr weit entfernt und ich habe schnell  gemerkt, dass selbst 600 mm Brennweite zu kurz sind. (Da ist mir ein Satz meines verstorben Vaters eingefallen: „ man kann nie genug Brennweite haben“, wie recht er hat)
Als wir am Buschrand angekommen sind, ergibt sich uns ein herrlicher Blick über eine kleine Seelandschaft mit dem Atlantik im Hintergrund. Am Himmel gleiten Unmengen an Seevögeln, die ich alle überhaupt nicht bestimmen könnte. Aber da: Das Flugbild kenne ich, auch die Form vom Vogel ist mir sehr gut bekannt; ein Fischadler hat sich genähert. Die Kamera noch nicht optimal eingestellt, habe ich sie hochgerissen und den Greifvogel anvisiert. Eine kleine Serie habe ich machen können, bevor er abgedreht hat und für mich zu weit entfernt war.
Juhu, die ersten schönen Fotos sind heute im Kasten, so kann es weiter gehen.


Nuka ist mit uns durch das Wasser zur anderen Seite. Er meint, „da sind noch mehr Vögel“. Also die Schuhe aus und durchs Wasser, ohne irgendwelche Gedanken daran zu verschwenden, ob das eventuell gefährlich sein könnte. Dies hat sich aber sehr schnell geändert …


Auf der anderen Seite angekommen habe ich erst einmal viele Aufnahmen von irgendwelchen Vögeln im Flug gemacht. Bestimmen kann ich ja immer noch, so habe ich mir gedacht und knipste weiter, voller Motivation.
Wir sind einige Kilometer gelaufen. Nach einer Weile hat das Licht durch die hochstehende Sonne schon recht hart gewirkt. Also habe ich Bescheid zum Aufbruch gegeben. Wir müssen ja die ganze Strecke wieder zum Auto zurücklaufen, bei der Hitze und dem Staub.


Auch wieder durch eine Wasserstelle laufen. Eine Abkürzung. Hm? Hier haben wir einen richtigen „Schrecken“ bekommen und unsere Gedankenlosigkeit ist mit einem „Wurf“ verschwunden. Nuka hat – er bereits im Wasser stehend – ein paar Äste ins Wasser geworfen. Wir haben wohl etwas irritierend geguckt, denn Nuka hat uns umgehend erklärt, dass er prüfen muss, ob Krokodile im Wasser seien. OKAY!?


Das hat uns jetzt echt die Bräune aus dem Gesicht vertrieben, sodass wir beschlossen haben, den gleichen staubigen Weg bis zur Wasserstelle des Hinweges zurückzulaufen. So sind wir dann verstaubt aber an einem Stück, am Auto angekommen.


Auf direktem Wege hat Nuka uns an unserer Hotelanlage abgesetzt und wir haben ihm beim Abschied versprochen, nochmals nach Gambia zu kommen. Natürlich werden wir dann die Touren wieder mit ihm planen.

Bis zum Heimflug sind wir in der Anlage geblieben und haben es uns einfach nur gut gehen lassen.
 
An unserem letzten Tag heißt es Abschied nehmen, von dem herrlichen Land mit seinen freundlichen Menschen und seiner wunderschönen Vogelwelt. Es bleiben unvergessliche fotografische Eindrücke zurück. Es sind traumhafte Erlebnisse, in der afrikanischen Wildnis unter den Tieren sein zu dürfen. Diese Momente von Freiheit und Zufriedenheit haben tief in meinem Herzen Gefühle ausgelöst, sodass ich das Leben nun mit anderen Augen betrachte.







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